Mittwoch

Warum das Huhn Flügel hat....


Im Allgemeinen ist es nicht gleich ersichtlich, wozu Hühner eigentlich Flügel haben, weil in der Regel bewegen sie sich brav innerhalb der ihnen gesteckten Grenzen.

Anders jedoch meine Else... Motiviert durch ihren vorwitzigen Nachwuchs ist sie offensichtlich dahinter gekommen, dass man mit den beiden, seitlich am Körper befestigten Schwingen durchaus imstande ist in Nachbars Garten zu flattern. Dass ich dabei vor Aufregung  fast den Verstand verliere, scheint ihr gänzlich egal zu sein.

Ich muss schon sagen - Pardon - dieses dumme Huhn! Nur ein paar schnöder Würmer wegen läuft sie Gefahr die eigenen Kinder von einer Sekunde zur anderen als Vollwaisen zurück zu lassen. Also ich persönlich finde das höchst unverantwortlich, doch leider sprechen das Huhn und ich nicht die gleiche Sprache, sodass ich auf primitivere Mittel zurück greifen muss, um es aus Nachbars Garten wieder in den meinigen zu locken... und das ist in diesem Fall die GIER :-).. so einfach ist das! 

Es hieß also handeln, so schnell als möglich, denn am Ende war irgendwo schon Nachbars Hund unterwegs. Ich überlege... hmm, das einzige probate Mittel die Hühner zuverlässig von da nach dort zu lotsen, ist nach wie vor ein Leckerli, zum Beispiel Sonnenblumenkerne. Da konnte nicht mal die dumme Else widerstehen, als ich in höchster Not mit der Tüte voll Kernen am Gartenzaun auftauchte und diese mit lieblichstem Lockruf breitwürfig auf der Erde verteilte....

Tatsächlich....es dauerte keine fünf Minuten, da flatterte die Else - Gottlob - retour zurück in meinen Garten, wo sie schon ungeduldig vom Nachwuchs erwartet wurde. Dieses Theater nervt mich zur Zeit ungemein und wäre es möglich erhielte das Huhn samt Küken Hausarrest auf unbestimmte Zeit. Man hat es wirklich nicht leicht als Hühnerhalter im eigenen Garten.....

Donnerstag

Die Unverbesserlichen

Nein, es ist kaum zu glauben, aber - Else's Nachwuchs ist unverbesserlich! OBWOHL ich auf eine Länge von knapp 15m den Gartenzaun am Ende unseres Grundstücks "kükensicher" verbarrikadiert habe, entdecke ich trotzdem immer öfter die Küken in Nachbars Garten.... es ist zum Zerbröseln! Denn... nicht einmal 3 Tage dauerte es und sie fanden heraus, dass man auch über "Umwege" sein Ziel erreichen kann, d.h. man schlüpft an der Längsseite des Gartens durch den Zaun, läuft bis ans Ende des Grundstücks und erreicht so ungehindert Nachbars Garten. Nun bin ich am Ende mit meinem Latein.

frech wie Oskar.....

Hauptsache es gibt was zu mampfen..

Auf der anderen Seite des Zauns...

... ist das Gras immer grüner, als im eigenen Garten..... diese Erfahrung machen derzeit in erster Linie Else's Küken und das bedeutet für MICH:  S T R E S S  in Reinkultur! Aus unerfindlichen Gründen zieht es besagte Henne nebst Nachwuchs seit Tagen permanent ans Ende meines Grundstücks.


Vielleicht lässt es sich gerade HIER - zwischen hoch gewachsenen Sträuchern - wunderbar in der Waldboden artigen Erde nach den begehrten Regenwürmern und anderem Kleingetier scharren..... ich weiß es nicht. Unglücklicherweise aber haben die Küken bei einem dieser Exkursionen Nachbars Garten entdeckt, wo es offensichtlich unter SEINEN Sträuchern noch viel viel spannender ist zwischen Laub und Zweigen zu scharren. 

Zugeben... Nachbars Garten würde selbst mir - wäre ich ein Huhn - um ein vielfaches interessanter erscheinen, als mein eigener .. breit gesetzte Hecken, Natur bis zum Abwinken und VOR ALLEN DINGEN ..... ein bislang absolut "unbeackertes" Terrain....! Dies allein würde meinen Adrenalinspiegel  natürlich nicht ein ums andere Mal in beängstigende Höhen katapultieren... NEIN... vielmehr ist es Nachbar's Lumpi - seines Zeichens ein wieselflinker Jagdhund und - wie ich felsenfest glaube -  frischem Hühnchenfleisch durchaus nicht abgeneigt.. Allerdings - eine handvoll Küken wäre für ihn bestenfalls ein kleiner Happs, von daher eigentlich vernachlässigbar, doch weiß das der Hund auch??

In jedem Fall schrammte eines der vorwitzigen Dinger gestern eben mal knapp am Supergau - dem Hundemaul - vorbei, denn nur meiner Geistesgegenwart sei Dank schaffte ich es das Küken rechtzeitig wieder auf meine Seite des Gartens zu buxieren, bevor es "Fredi" packen konnte.

Seitdem schweifen meine Augen tagsüber mehrfach in Richtung Grundstücksende, wo ich leider heute schon wieder einige Male der Abenteuerlust meiner Küken einen Riegel vorschieben musste. Dazu treibe ich die Henne in Richtung Hühnerhaus, die ihrerseits ängstlich nach ihren Küken ruft, worauf hin diese brav den Anschluß suchen.

Leider wird es wohl noch etliche Tage dauern, bis die Küken auf Grund ihrer Größe nicht mehr durch den Maschendraht des Gartenzauns mühelos hindurch schlüpfen können. Und weil ich es nicht darauf ankommen lasse, hab ich kurzerhand mit allen verfügbaren Mitteln wie Maschendraht, Kompostergitter, usw den Zaun am Ende des Garten - hoffentlich - kükenausbruchssicher gemacht- jetzt ist nämlich Schluß mit lustig! :-)

Sonntag

Kükenalarm

Else's Küken wachsen und gedeihen und ich glaube, sie machen ihrer "Mama" viel Freude. Erstaunlicherweise sind sie mit ihren knapp zwei Wochen schon recht selbständig unterwegs, kuscheln sich aber trotzdem immer mal gerne in Mama's Federkleid oder auch darauf............



Ob drauf oder drunter... Hauptsache Mama hält still.....

drunter und drüber ....


Langsam werden die Federchen an den Küken immer mehr, sogar erste Schwanzfedern konnte ich schon entdecken. So ein Küken wird irgendwie dramatisch schnell groß, kein Wunder also, dass manche Hühnerrassen schon mit 5 Monaten legereif sind.


Früh übt sich, wer ein guter Flieger werden will...

Unterwegs im Garten

Schon nach ein paar Tagen wagte Else mit ihrem Nachwuchs einen ersten Spaziergang im Garten. Bei strahlendem Sonnenschein und milder Witterung machte ich mir keine Sorgen, dass sich die vier Federbälle vielleicht erkälten könnten. Emsig scharrte Else im Gartenboden, um für ihre Kleinen nach Fressbarem zu suchen.

Wenn Mama was gefunden hat, steht man sofort in Reih und Glied...


Zwar sind die kleinen Küken meist wieselflink unterwegs, ab und zu aber ergibt sich doch die eine oder andere Gelegenheit für eine Momentaufnahme.