Donnerstag

Theorie und Praxis

Vor einigen Monaten, ich steckte bis über beide Ohren in der Hühnerplanung, recherchierte ich AUCH in allen möglichen Büchern und Foren zum Thema brutwillige, kaum brutwillige und gar nicht brütende Hühner. Aufgrund meiner Informationen entschied ich mich schließlich für Zwerg-Australorps. Sie wären nicht nur zuverlässig beim Brüten, sondern auch umsichtige und liebevolle Glucken. Die Vorstellung einmal selbst Küken zu haben, sie schlüpfen und aufwachsen zu sehen, gefiel mir - zugegebener Maßen - schon sehr.

Auch Zwerg-Wyandotten zählt man im Allgemeinen mehr zu den brutwilligen Zwerg-Hühnern und darum erwarb ich Ende letzten Jahres zwei von ihnen, als sich die Gelegenheit dazu bot. Von Bielefelder Zwerg-Kennhühnern dagegen wird behauptet, sie hätten gar keinen Bruttrieb bzw.eher selten.

Nun - die Wahrheit ist: Keine meiner Zwerg-Australorps-Hennen machte bislang auch nur ansatzweise Anstalten ein Nest zu bauen, um in ihm irgendwelche Eier auszubrüten. ABER - meine Lotte - ein Bielefelder Zwerg-Kennhuhn -  sitzt schon zum zweiten Mal in diesem Jahr und mit ihr Else und Emma, macht zusammen aktuell drei (in Zahlen: 3) gluckende Hühner. Das wiederum bedeutet, dass es allmählich eng wird im Nestkästchen. Von insgesamt 4 Abteilen sind nämlich nun drei belegt, was die Tage beim Rest der Hühnerschar für erhebliche Verwirrung sorgt.

Lotte "sitzt" heuer bereits zum zweiten Mal. Ein Ei hab ich ihr untergeschoben, damit ihre Mühe nicht vergebens ist.

So konnte ich zum Beispiel beobachten, dass Grete, die es gewohnt ist in der unteren Etage ihr Ei zu legen, sich schon mal zu Else zwängt.. zwar schüchtern, aber immerhin. Ja, man versucht sogar, die Glucken aus dem Nest zu zwängen, um selbst darin Platz nehmen zu können.

Ehrlich gesagt stehe ich dieser Entwicklung ziemlich hilflos gegenüber. Zaghafte Versuche meinerseits die brutwilligen Hühner davon zu überzeugen, nicht schon wieder Mutterglück entgegen zu fiebern, scheiterten kläglich. Was soll ich nur tun?



































Dienstag

Neues von meinen Glucken

Nach wie vor sitzt Emma hartnäckig auf den Gipseiern, während vor einigen Tagen - zum allergrößten Überfluss - Else beschlossen hat, schon wieder Eier auszubrüten.

"Na gut!", überlegte ich, "meinetwegen"... aber DIESMAL lege ich keine Eier unter, mein Bedarf an Kükennachwuchs ist aktuell mehr als gedeckt. Doch weit gefehlt! Jetzt sitzt das Huhn tatsächlich auf einem Ei, ohne dass ich auch nur die leiseste Ahnung hatte. Und wäre ich nicht zufällig vor Ort gewesen, während Else im Garten ein wenig Frischluft schnupperte.... naja, das kann ja heiter werden!

Etwas unentschlossen bin ich jetzt schon und überlege was ich machen soll. Einerseits hatte ich wirklich mit meiner Hühner-Familienplanung abgeschlossen, andererseits sitzt die Henne mindestens seit einer Woche ganz fest. Ein Hühnchen mehr - sollte das Ei befruchtet sein - fällt vielleicht gar nicht wirklich ins Gewicht?

Ach, ich denke, ich lass der Natur ihren freien Lauf :-) und warte wie sich die Dinge entwickeln werden.

Mittwoch

Alles was Flügel hat....

...scheint sich aktuell vor dem Hühnerhaus zu treffen - genauer gesagt an den Futterautomaten, die ich für die Huhnis dort aufgestellt habe. Nun, ich hätte nichts einzuwenden gegen das eine oder andere am Hühnerfutter partizipierende Spätzchen, man ist schließlich kein Unmensch! Aber nein, es tummeln sich munter ganze Spatzenhorden und selbst Amseln finden scheinbar das Legemehl meiner Hühner nicht gänzlich uninteressant.

Mittlerweile bin ich ernsthaft am Überlegen Vogelscheuchen-ähnliche Gebilde vor dem Hühnerhaus zu postieren, um dem Treiben der spatzenartigen wenigstens etwas Einhalt zu gebieten. Meine Hühner jedenfalls schienen zumindest anfangs - als sich die ersten Gartenvögel an den Futterstellen breit machten - noch mächtig motiviert die Eindringlinge zu vertreiben. Doch schon nach ein paar Tagen fraß man einträchtig nebeneinander nicht nur das Körnerfutter, sondern auch alles andere was ich den Tag über vors Hühnerhaus stellte. Glaubt ja nicht, dass ich mich geschlagen gebe... IHR RÄUBER!!!!

Die jungen Wilden....

kosten mich Zeit und...... vor allem: NERVEN!!! Nicht genug damit, dass der Hühnernachwuchs immer wieder eine Lücke in meinen Garten findet, nein... sie flattern jetzt auch noch äußerst geschickt auf den kleinen Gartenzaun, der IHR Revier von dem meinigen trennt, um leichtfüßig auf ihm entlang zu balancieren. Es kommt mir gar vor, als würden sie - aus exponierter Höhe - genau die Lage checken - das heißt, ob ICH irgendwo zu sehen bin.

Auf der Flucht..... :-)

Denn diese täglichen Ausflüge in meinen Blumengarten seh ich so nicht gerne und die Hühnchen wissen das ganz genau! :-) Nun gut, um ehrlich zu sein - die Schäden - bedingt durch die jungen Wilden - halten sich bislang stark in Grenzen. Aber... was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr und darum bleiben Ausflüge in meinen Teil des Garten ein absolutes NO-GO!!

das Duo....

Sonntag

Schon wieder Muttergefühle...

...bei meinen Hühnern. Quasi im fliegenden Wechsel  sitzt seit zwei Tagen meine zweite Zwerg-Wyandottenhenne "Emma" auf imaginären Eiern, um Nachwuchs auszubrüten. Als wenn sich die beiden abgesprochen hätten! Eigentlich hätte ich es wissen müssen, denn Emma kümmerte sich auch ab und an sehr gerne um Else's Küken, was liegt da näher, als selbst Mama zu werden??

Emma

Tja, und jetzt sitzt sie mit stoischer Ruhe - wie gehabt - ausgerechnet in der obersten Box meines "Legekästchens" und meinereiner überlegt ernsthaft, ob man Emma nicht wenigstens ein oder zwei richtige Eier unterschieben soll.... Allerdings - wohin soll das führen, schon jetzt ist mein Hühnerstall irgendwie schwer überbelegt!


Donnerstag

Familienbande

Schon oft hatte ich überlegt, wie es wohl wird, wenn einer meiner Glucken aufhört Mama zu sein und... siehe da, Else machte es vor!

Unverhofft und absolut konsequent nabelte sie innerhalb eines Tages ihre Küken ab. Ja, die Entwöhnung ging sogar soweit, dass jedweder Annäherungsversuch der Kleinen mit Schnabelpicken auf dieselbigen honoriert wurde. Mindestens zwei der vier Küken konnte diesem abrupten Abnabelungsprozess absolut nichts abgewinnen und piepsten wehleidig nach ihrer Mami... ohne Erfolg!

DAS war vor zwei Tagen! Heute dagegen ging alles seinen gewohnten Gang. Else legte wieder ein Ei, während die Küken selbstbewusst und voller Tatendrang im Garten unterwegs waren. Einzig Lotte kümmert sich noch rührend um ihr Einzelkind, obwohl es schon deutlich den Kinderschuhen entwachsen ist.

Alles in allem ist das das Projekt "vom Ei zum Küken" eine wunderbare Erfahrung und es hat Spaß gemacht die einzelnen Phasen so hautnah miterleben zu können.